Besuchen Sie uns auf http://www.cdu-ffm-bornheim.de

DRUCK STARTEN


Neuigkeiten
29.01.2015, 13:14 Uhr | h.r.h.
Baustellenbesichtigung Altstadt
Gemeinsam mit dem Stadtbezirksverband Riederwald lud die CDU Bornheim am Freitag, 12. September 2014, zur Begehung der Baustelle in der Frankfurter Altstadt ein. 
 Trotz strömenden Regens fanden sich die meisten der angemeldeten Teilnehmer um 15.00 h vor dem Gerechtigkeitsbrunnen ein.  Sybill Meister, Vorsitzende des Stadtbezirksverbandes Riederwald, begüßte die interessierten Anwesenden sowie den Stadtältesten Stadtrat a. D. Edwin Schwarz und den Projektmanager Patrik Brummermann von der Dom Römer GmbH unter dem Schutz eines Regenschirmes. Sie entschuldigte die erkrankte Vorsitzende des Stadtbezirksverbandes Bornheim, Sabine Fischer, während die Broschüre „Perspektiven für die Frankfurter Altstadt“ den Umherstehenden ausgehändigt wurde. Unter den Zuhörern befand sich auch das Bornheimer Mitglied Rüdiger Overkamp, dem nachträglich zum Geburtstag gratuliert wurde, bevor Stadtrat a. D. E. Schwarz an die politischen und planerischen Diskussionen zur Altstadtbebauung erinnerte. Schwarz wies dabei immer wieder auf die technischen Schwierigkeiten hin, die in dem Abriß des technischen Rathauses lagen und die der Betrieb der unter dem Areal befindlichen Tiefgarage mit sich brachte und immer noch bringt. Erleichtet zeigte sich der ehemalige Planungsdezernent jedoch, daß endlich mit der Wiederherstellung des Stadtkernes begonnen wurde. 

Brummermann zeigte unter dem Schutz des Regenschirmes Bilder des historischen Frankfurts vom Mittelalter bis zur Nachkriegszerstörung. An Kriegs- und Nachkriegszerstörung erinnerten sich auch einige der Teilnehmer und ergänzten die Ausführungen des Projektmanagers durch eigene Erinnerungen, was zu einem lebendigen Dialog führte. Auch Brummermann kam auf die technischen Schwierigkeiten zu sprechen und berichtete, daß die Verantwortlichen der Stadt bei einem drohenden Absacken des Geländes durch den Abriß des technischen Rathauses einen Notplan erarbeitet hatten, der zur weiträumigen Sperrung des Altstadtbereiches geführt hätte. In diesem Zusammenhang wurde auch noch einmal an die in den letzten hundert Jahren immer wieder erfolgten Durchbrüche der Altstadt erinnert, die mit den Straßennamen Braubachstraße und Berliner Straße verbunden sind. Erinnert wurde aber auch an die katastrophalen Wohn- und Lebensverhältnisse der rein äußerlich schönsten und größten Fachwerkstadt vor dem Krieg. 

Mit diesen Eindrücken ging es dann vom Römerberg in Richtung Domhügel. Brummermann begann das Projekt Altstadtbebauung mit Hilfe der Fotos und Ausführungen auf dem Bauzaun zu erläutern, bis der nächste Regenguß die Gruppe unter die Arkaden der rückseitigen Ostzeile trieb. Dies war Anlaß, nochmals an die wenig ansprechende Gestaltung des Areals nach dem Krieg zu erinnern, wo sich zunächst über Jahrzehnte ein nicht versiegelter Parkplatz befand, dann nach einer langjährigen politischen Diskussion das technische Rathaus entstand und erst mit Walter Wallmann und der Errichtung der Ostzeile an das historische Frankfurt erinnert wurde. Brummermann, der bereits zuvor einen Faltplan des Dom-Römer-Quartiers verteilt hatte, erläuterte nun den geplanten Wiederaufbau. Einige der 35 zu bauenden Gebäude rund um den Hühnermarkt, die Neugasse, die Gasse „Hinter dem Lämmchen“ und entlang des historischen „Krönungsweges“ stellte er detailliert vor und erklärte, warum neben den schöpferischen Nachbauten wie beispielsweise der Gebäude „Rotes Haus“, „Zur Goldene Waage“ oder „Hof zum Rebstock“ insbesondere entlang der Braubachstraße Neubauten entstehen. Dabei wurde deutlich, daß sich ein originalgetreuer Wiederaufbau förmlich verbietet, wenn dem Bedürfnis der Menschen, in der neuen Frankfurter Altstadt wieder leben, wohnen, Arbeiten und ihre Freizeit zu verbringen, gerecht werden soll. Die Neugestaltung des alten Hühnermarktes läßt darüber hinaus erkennen, daß neben Wohnungen auch wieder Geschäfte und eine einladende Gastronomie in die Altstadt zurückkehren wird soll. 

Da die Neubauten entsprechend moderner Architektur an charakteristische Stilelemente der Frankfurter Altstadt anknüpfen wird, sind diese mit Erdgeschossen aus rotem Mainsandstein, schiefergedeckten Giebeldächern oder überhängenden Geschossen geplant. Ebenso wie es an dem in Kürze fertiggestellten Stadthaus bereits zu sehen ist. 

Entlang des Stadthauses ging es dann auch zum Haus am Dom, welches beispielsweise einen originalgetreuen Wiederbau der dort angrenzenden Gebäude verhindert. Von der dortigen Dachterrasse aus genossen die Teilnehmer nicht nur über die Dächer der Frankfurter Innenstadt auf die Silhouette der Frankfurter Hochhäuser auf der einen und mainabwärts mit der EZB im Ostend auf der andern Seite, sondern blickten direkt auf die Baustelle der wiedererstellten Altstadt. Auf dem Dach der darunterliegenden Tiefgarage konnten die einzelnen Parzellen gut wahrgenommen werden. Daß die Gebäude, die auf der Tiefgarage stehen auch unterkellert werden, ist nur schwer vorstellbar, läßt sich aber ebenfalls mit einem Blick auf de Baustelle erkennen. Interessant sind die Ausführungen von Brummermann zur Logistik. Aufgrund des doch sehr begrenzten Areals ist es nämlich erforderlich, daß sich eine einzige Firma allein mit der Frage beschäftigt, wann, welches Baumaterial, wo, wie gelagert wird, um einen reibungslosen und zügigen Bau der Frankfurter Altstadt zu ermöglichen. 

Neben all diesen bau- und planungstechnischen Einzelheiten wurde auch die Vermarktung des Viertels angesprochen. Brummermann appellierte in diesem Zusammenhang nochmals an die Stadtverordnetenversammlung, die Vermietung der Geschäfte und Gastronomie nicht vollständig dem Markt zu überlassen, sondern diese behutsam im Sinne einer Stadt, die lebt, zu regeln. 

Die trotz des widrigen Wetters nicht geschrumpfte und zahlenmäßig ideal besetzte Gruppe von achtzehn Teilnehmern trennte sich nach fast zweistündige Führung und hofft, schon bald wieder über die weitere Entwicklung im Herzens Frankfurts von Schwarz und Brummermann unterrichtet zu werden. Dann aber sollte das Wetter zur Dankesgabe passen, die statt eines Glühweines in Form eines jahreszeitlich angepassten Weines durch die Vorsitzende des Stadtbezirksverbandes Riederwald Meister überreicht wurde.

Zusatzinformationen